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Auf rund 42 km führt der Themen-Radrundweg "T4" durch die geschichtsreiche Landschaft
rund um Herzberg am Harz, vorbei an einer Vielzahl von Natur- und Kulturdenkmälern.
Der "T4" verläuft auf Wirtschafts- und Forstwegen und Nebenstraßen mit wenig
Verkehr. Der offizielle Startpunkt des "T4" ist Herzberg am Harz, da es sich um einen Rundweg handelt,
ist natürlich auch ein Start von Hattorf aus Richtung Hörden und Herzberg möglich.
Vom Hotel "Englischer Hof" in Herzberg am Harz geht es in Richtung Scharzfeld. Hier locken die ersten Highlights abseits des "T4", die einen Abstecher lohnen, zum Beispiel die Steinkirche, sowie die viel besuchte "Einhornhöhle" oder die Burgruine "Scharzfels", jeweils mit Wanderbaude. Weiter geht es Richtung Barbis, in der Ortsmitte rechts am Blumenpavillon vorbei, in das wunderschöne "Königshagener Land". Diese facettenreiche Landschaft des Vorharzes präsentiert einige Abschnitte mit steilen Auf- und Abfahrten. An den Windkraftanlagen am Rotenberg vorbei geht es nach Pöhlde und dort entlang am Sägewerk vorbei, nach einem kurzen, kräftigen Anstieg erreichen wir den mittelalterlichen Fastweg. Als Belohnung warten die Reste der ehemaligen Burganlage "König Heinrichs Vogelherd" auf eine Erkundung, alternativ bietet sich eine Erholungspause auf dem Rastplatz (mit Spielplatz) an. Ab hier führt der "T4" überwiegend flach, durch einen schönen Laub-Mischwald. Nach einer weiteren Abfahrt geht es durch die Feldmark nach Hattorf am Harz und auf einer Nebenstrecke Richtung Norden nach Hörden am Harz. Durch eine sich immer weiter öffnende Landschaft mit sanften Steigungen erreicht der "T4" die Stadtgrenze von Herzberg am Harz und bietet einen wunderschönen Blick auf die Stadt und den Harz. Am sehenswerten "Welfenschloß" mit Restaurant und Museum vorbei geht es dem Ausgangspunkt entgegen. Als Abschluß empfiehlt sich die neu gestaltete Innenstadt von Herzberg am Harz für einen kleinen Bummel oder einen Spaziergang um den Juessee. |
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1. Steinkirche
Die Steinkirche bei Scharzfeld ist die einzige bekannte altsteinzeitliche Höhle
Niedersachsens und damit eine der wichtigsten Fundstätten im südniedersächsischen
Raum. Druch "Spatenforschung" wurde nachgewiesen, daß sich hier bereits während
der Altsteinzeit (60.000 bis 10.000 v. Chr.) und der mittleren Steinzeit (10.000 bis
4000 v. Chr.) eine menschliche Ansiedlung befand. In frühmittelalterlicher Zeit wandelte sich die Steinkirche in eine christliche Kultstätte und diente als solche bis ins 14. Jahrhundert. Der Altarplatz, die Kanzel und die Weihwassernische stammen aus dieser Epoche. |
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2. Einhornhöhle
Die Einhornhöhle bei Scharzfeld ist ein natürlich entstandener Hohlraum im
Zechsteindolomit der Permzeit (ausgehendes Erdaltertum). Das ca. 270 Millionen Jahre
alte Dolomitgestein tritt gürtelförmig am südwestlichen Harzrand zu Tage.
Die allmähliche Verwitterung führt seit Jahrhunderttausenden zur Entstehung von
Höhlensystemen.Die Einhornhöhle ist heute die größte begehbare Höhle des Westharzes. Begleitet von sphärischer Musik und Illuminationen bieten Wanderungen durch die Höhle ein einmaliges Erlebnis. Wissenswertes bietet ein Informationszentrum. Die Gaststätte in der Wanderbaude sorgt mit selbstgebackenen Kuchen und frisch zubereiteten Speisen für das leibliche Wohl. |
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3. Burgruine Scharzfels
Auf einem etwa 150m über dem Odertal aufragendem Dolomitfelsen liegen die Reste
Reste der ehemaligen Burg Scharzfels.Die erste geschichtliche Erwähnung der Burg
stammt aus dem Jahr 1131.
Die Burg gehörte ursprünglich dem Grafen von Scharzfeld, dessen Geschlecht bis zum Ausgang des 13. Jahrhunderts in und um Schwarzfeld herrschte. Später wurde die Burg vom Grafen von Hohnstein bewohnt. 1593 übernahm das Herzogtum Grubenhagen die Burg. Im Siebenjährigen Krieg wurde die als uneinehmbar geltende Burg, angeblich durch Verrat eines Barbiser Bürgers, von den Franzosen erobert und zerstört. Ihre Ruine mit einigen in den Fels gehauenen und natürliche Hohlräume nutzenden Räumen und Gängen, die teilweise auch heute noch begehbar sind, sowie einer Freitreppe, die über drei Torbögen zur Oberburg führt, ist nach wie vor eindrucksvoll. Von dem 12m hohen, einst imposanten Turm und einer Kirche auf dem Felsen sind nur noch Fundamente zu erkennen. |
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4. Alte Warte
Die Warte auf dem Bühberg wird auch als Franzosenzentrum bezeichnet, denn im
Siebenjährigen Krieg war sie Heerlager der französischen Truppen, die von hier
aus die Burg Scharzfels zu Fall brachten. Aufgrund ihrer exponierten Lage bietet die Warte
eine weite Übersicht über die Umgebung. Sie geht vermutlich auf das 14. Jahrhundert
zurück. Die Warte ist offen und kann bestiegen werden.
Die alte Warte ist Teil eines Landwehr-Wallsystems, das sich von Nord nach Süd durch den Harz zieht. Vom Südrand des Odertales kommend queren die Wälle den Bühberg und überwinden dabei einen Geländeunterschied von bis zu 65m. Das Wallsystem diente der Grenzsicherung zwischen der Grafschaft Scharzfeld und dem Fürstentum Braunschweig-Grubenhagen. Die Wälle waren von Durchlässen unterbrochen, an denen der gemeine Zugang kontrolliert und Zölle erhoben wurde. |
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5. König Heinrichs Vogelherd
Am Nordhang des Rotenbergs liegt "König Heinrichs Vogelherd".
Die frühmittelalterliche Burganlage oberhalb von Pöhlde besteht heute aus
rekonstruierten Mauerresten und stammt aus dem 9. Jahrhundert. Die Burg war häufiger
Aufenthaltsort des ersten deutschen Königs Heinrich I., der hier der Vogeljagt frönte.
Der Sage nach erhielt König Heinrich I. hier im Jahre 919 die Nachricht von seiner
Königserhebung und der Ort seinen heutigen Namen "König Heinrichs Vogelherd".
Der aus dem Rheinland nach Mitteldeutschland führende mittelalterliche "Fastweg" verläuft durch die Burganlage. Westlich der Burg befinden sich zudem bronzezeitliche Grabhügel. |
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6. Edelhof Hörden
Der idyllisch gelegene Edelhof in Hörden wird erstmals im Jahre 1405 urkundlich
erwähnt und gehörte dem Adelsgeschlecht derer von Berkefeldt. Nach einem Brand
wurde das Gutshaus 1514 in seiner heutigen Form aufgebaut. Das Besondere am Edelhof ist die
wunderschöne Fachwerkfassade und die wertvollen Streuobstwiesen im umliegenden
Naturschutzgebiet. Vor allem Apfel und Kirschbäumen gedeihen auf dem tiefgrünigen
Lehmboden sehr gut - ebenso alte Birnensorten und Zwetschgen.Der Edelhof ist seit nunmehr vier Generationen im Besitz der jetzigen Eigentümerfamilie und wird bewirtschaftet. Die Betreiber haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Früchte der Streuobstwiesen in schonender und naturnaher Weise zu hausgemachten Köstlichkeiten zu verarbeiten. |
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7. Welfenschloß Herzberg
Hoch über der Stadt Herzberg am Harz liegt das Schloß, das wegen seiner
über 700 Jahre langer Zugehöhirgkeit zum Adelsgeschlecht der Welfen als
"Welfenschloß Herzberg" bezeichnet wird. Die ursprünglich im 11. Jahrhundert
als Burg gebaute Anlage wurde nach einem verheerenden im Jahre 1510 als Renaissance-
Fachwerkbau wieder aufgebaut und steht heute unter Denkmalschutz. Sehenswert ist der
Turm im Innenhof der Vierflügelanlage mit seinen farbig gefaßten Zierschnitzereien
der Spätrenaissance.
Im Schloß befinden sich ein Museum zur Schloß- und Herrschaftsgeschichte der Welfen, ein kulturelles Zentrum, das den Rittersaal als Konzertraum nutzt sowie ein Café. |
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